Zunächst und im wesentlichen wir die Bildaussage durch das bestimmt, was sich beim Fotografieren im Sucher und später auf dem Foto befindet. Der Fotograf trifft diese Entscheidung mit der Wahl der Einstellungsgrösse: einer Totalen, einer Halbtotalen oder einer Nahaufnahme.
Totale
Die Totale ist eine Gesamtaufnahme, die einen Überblick gewährt. Sie eignet sich gut, um eine Situation zu „verorten“ weil sie ein Objekt immer in seinem Umfeld abbildet. Der Betrachter bekommt ein Gefühl dafür, wo sich der Fotograf zum Zeitpunkt der Aufnahme befand. Oft sind Landschaftsaufnahmen Totalen – sie vermitteln ein Gefühl für den Ort. Weil sie sehr viel zeigt, hat die Totale eine hohe erzählerische Qualität: ein Grund dafür, warum sich der klassische Fotojournalismus oft dieser Einstellungsgrösse bedient.
Halbtotale
Mit der Halbtotalen springt der Fotografenblick in die Szenerie und zeigt einen Ausschnitt daraus. Der Blick wird enger und konzentriert sich beispielsweise of die Interaktion zweier Menschen in einer grösseren Gruppe. Aber auch in der Porträtfotografie kennt man die Halbtotale: sie zeigt einen Menschen bis zur Hüfte (Gürtellinie) und wird deshalb seit der großen Zeit des amerikanischen Westerns „Amerikanische“ genannt. Der Bildausschnitt reichte damals bis zum Halfter mit dem Colt.
Nahe
Die Nahe oder das Close-up wäre dann zum Beispiel eine Detailaufnahme vom Colt im Halfter. Wir tauchen in eine Makrowelt ein, in der das Umfeld keine Rolle mehr spielt und der Blick in’s Detail geht. Close-ups können ein starkes Pendant zu Totalen sein und in der Grafik bedient man sich oft dieser Bildkombination um aufschlussreiche optische Synergieeffekte herzustellen.